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Sonntag, 30. Januar 2011, 19:56

Lieferzeiten, Mindestmengen, Vorauszahlungen, Prototypen

Jeder, der sich mit dem Gedanken trägt, selbst Uhren aus China zu importieren muss sich über die Risiken bewusst sein. 30% - 50% Anzahlung sind üblich, Restzahlung vor (!) Warenlieferung. Mindestmengen in der Regel ab 300 Stück, wenn man einen eigenen Gehäuseentwurf anfertigen lassen möchte 500 - 1.000 Gehäuse Mindestabnahmemenge. Lieferzeiten in der Regel um 4 Monate per Luftfracht.

Vom Zurückgreifen auf bereits vorgefertigten Entwürfe würde ich dringend abraten, da diese oft einfach von bekannten Markenherstellern kopiert wurden und es hinterher oft zu rechtlichen Problemen mit den Urhebern gibt (der Chinese fühlt isch nicht haftend, siehe Mentalitätsunterschiede).

Wer in diesem Geschäft keine Ahnung hat, sollte die Finger davon lassen. Es gibt nicht sehr viele Lieferanten, die eine gute Qualität liefern können, besonders bei den mechanischen Werken. Neueinsteiger stehen vor einem schwer überwindbaren Informationsdefizit, das sie mit viel Lehrgeld bezahlen müssen. Es ist Utopie, Uhren in guter Qualität, für unter 30 US$ zu erhalten.

Prototypen werden von den Chinesen in der Regel nicht erstellt. D. h. entgegen unserer Mentalität ein Muster in der Hand zu haltne und dann die Produktion freizugeben, sagt der Chinese, zahle zB 30% an und dnan erhälst Du aus laufender Produktion ein Muster. Wenn dann das Muster nicht den Vorstellungen entsprechen, dann kann nur schwer noch etwas verändert werden. Falls es unmöglich sein sollte und man sich nicht arrangieren kann, ist das anbezahlte Geld komplett verloren.

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Dienstag, 15. Februar 2011, 22:25

In der Regel sind bei dem Prozess der Erstellung einer Armbanduhr im China zwischen zehn und 15 Firmen beteiligt. Die eine Firma stellt die Armbänder her, die nächste stellt die Zeiger her, eine weitere Ziffern B eine weitere die Uhren Gehäuse, die nächste die Uhrengläser, wiederum die nächste Werkhalteringe, usw. selbst für die Herstellung der Uhrenwerke bedarf es mehr Hersteller. So wird sich in der Regel eine Firma auf die Produktion der Unruhen spezialisieren eine andere Firma auf die Produktion von Schrauben und wiederum eine andere auf die Produktion von Platinen und Werkeinzelteilen. Es gibt also auch in Fernost die Regel, dass nur Spezialisten übernehmen können. Jede Firma spezialisiert sich also auf einige wenige Komponenten einer Ruhe. So etwas wie eine Uhrenmanufaktur gibt es meines Wissens noch nicht.
Dieses Zusammenspiel der gesamten Firmen erfordert ein hohes Maß an Koordination und wird in der Regel von einer Firma übernommen die die Endmontage der einzelnen Komponenten vornimmt. Die Produktionszeit eines Uhrengehäuses in Edelstahl wird nahezu zwei Monate dauern. Die Produktion von anderen Komponenten wie dem Uhr Glas im Uhrenband wird in der Regel unter vier Wochen betragen. Wenn also einer dieser Produzenten nicht rechtzeitig liefert oder schlechte Qualität liefert und nachgearbeitet werden muss, dann verzögert sich die ganze Produktionszeit. Es muss also Minimum von einer Produktionszeit von drei Monaten ausgegangen werden, besser ist es wenn man von vornherein vier Monate einkalkuliert.

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