Grundsätzlich gibt es einige wirklich gut konstruierte chinesische Werke, teils erstaunlich wie gut durchdacht die sind. Im Vergleich zu den Schweizer Werken (mit bekanntlich sehr hohem Standard) mangelt es aber häufig an einigen Punkten:
1. Sauberkeit beim Zusammenbau
Oft wird beim Zusammenbau nicht auf absolute Sauberkeit geachtet (Mentalitätsproblem), so dass kleinste Schmutzpartikel die z. B. beim Fräsen entstehen beim Zusammenbau in das Innere der Uhr gelangen. Kleinste Partikel können dann ein Zahnrad blockieren.
2. Maßhaltigkeit der Teile
Bei einem so komplexen Zusammenspiel von Uhrwerksteilen kommt es auf hundertstel Millimeter an. Wenn ein Teil nicht genau (nach-)bearbeitet wurde, dann kann es sein, dass das Zusammenspiel der Einzelteile nciht 100%ig harmoniert. Das ist bei den Chinawerken oft der Fall, da die Teile in Massenfertigung schnell (spart Maschinenlaufzeit) und günstig produziert werden. Teils auch auf alten Maschinen aus der Schweiz, die "ausgeleiert" sind.
3. Materialkunde
Oft sind die Werke theoretisch sehr gut, aber es mangelt den Chinesen noch (!) an Wissen über die Materialien bzw. die besseren Materialien eignen sich nicht für die Kostenkalkulation. So werden z. B. zu weiche Stähle verwendet, die sich dann in einer schnelleren Abnutzung der Teile bemerkbar machen oder eine höhere Anfälligkeit bei z. B. Stürzen.
Das alles zu verbessern ist aber nur noch ein kleiner Sprung für die Chinesen, wenn man die Gesamtentwicklung von der Konstruktion bis zur Umsetzung betrachtet. Es werden heute bereits hochwertige Werke hergestellt (z. B. Eta 2824-2 Kopien, die gleich gut sind, wie die Schweizer). Die Frage ist nur, was ist der Kunde bereit zu bezahlen. Bereits heute bauen die Chinesen auch Komplikationen wie den Tourbillon oder den Repeater (!).